
Im Fluss von Ton und Farbe
Yamaura Saori
Unter den heutigen Kutani-Künstlern ist Yamaura Saori eine unverwechselbare Künstlerin. In ihrem Heimatelier lässt sie sich von ihren Händen durch subtile Kurven, sanfte Verzerrungen und sanfte Übergänge führen. Ihre Stücke sind nicht an Konventionen gebunden, sondern unverkennbar im Handwerk verwurzelt. Fließend und präzise, intuitiv und technisch zugleich, erzählen ihre Keramiken von einem eingefangenen Moment.
Oberfläche in Bewegung
Yamaura fertigt ihre Stücke von Hand und formt unregelmäßige, aber ausgewogene Formen, die die Bewegung der Pigmente fördern. Nach mehreren Brennvorgängen werden glänzende Kutani-Farbtöne – Blau-, Grün- und andere Schattierungen – großzügig über die oberen Formen geschichtet. Abgestuftes Weiß breitet sich dann an den Seiten aus und erinnert an Gischt oder windgepeitschte Landschaften. Kein Ergebnis gleicht dem anderen. Im Ofen findet die Glasur ihren Weg und überzieht den Ton mit zarten, organischen Mustern, die von Schwerkraft und Hitze bestimmt werden. Jedes Stück ist ausdrucksstark und bewusst und wird durch Yamauras präzise Kontrolle über Materialdichte, Temperatur und Timing zum Leben erweckt.
Glanz und Form
Ausgewogenheit prägt ihren Ansatz – nicht nur in der Form, sondern auch in der visuellen Wirkung. Ihre Werke zeichnen sich durch subtile Akzente aus Gold oder Platin aus, die den fließenden Pigmenten Schimmer und Kontrast verleihen. Zwischen Glanz und Transparenz, offenem Raum und filigranen Details strahlen ihre Keramiken eine stille Anziehungskraft aus. Während die Stücke Wellen und wechselhaftes Wetter suggerieren, lässt Yamaura ihre Bedeutung offen und lädt jeden Betrachter ein, frei in seiner eigenen Interpretation zu schweifen.

Biografie
Yamaura Saori wurde in der Präfektur Nagano geboren. Nach ihrem Abschluss in Veterinärmedizin an der Universität Azabu im Jahr 2010 konzentrierte sie sich auf Keramik und schloss 2018 ihr Studium am Kutani Ceramic Technical Training Institute der Präfektur Ishikawa ab. Heute lebt und arbeitet sie in der Präfektur Toyama und nimmt regelmäßig an Ausstellungen in ganz Japan teil. Ihre Arbeiten wurden unter anderem für die 40. und 41. Ausstellung für traditionelles Kutani-Keramikhandwerk ausgewählt.