
Strahlende Schönheit, eine zentrale Figur der japanischen Ästhetik
Kanazawa Blattgold
Kanazawa-Blattgold ist für seinen strahlenden, edlen Glanz bekannt und wird in und um Kanazawa in der Präfektur Ishikawa hergestellt. Heute macht es fast die gesamte Blattgoldproduktion Japans aus und ist nach wie vor ein Kernstück des kulturellen Erbes des Landes.
Dieses außergewöhnliche Material wird seit Jahrhunderten für die wertvollsten Wahrzeichen Japans verwendet, darunter auch für den berühmten Nikko-Toshogu-Schrein. Neben der Architektur bereichert es auch traditionelles Kunsthandwerk wie Lackwaren, buddhistische Ritualgegenstände, Textilien und Kutani-Ware.
Kanazawa-Blattgold ist mehr als nur Dekoration. Es verkörpert eine einzigartige japanische Ästhetik, die die zeitlose Schönheit und Brillanz von Gold wertschätzt.
Kanazawa-Blattgold ist nicht nur ein Material, sondern hat sich als eines der traditionellen Handwerke etabliert, das das Handwerkskönigreich Kanazawa repräsentiert.
Das Shibi (vogelschwanzförmige Ornamente an beiden Enden des Ziegeldachs) in der Halle des Großen Buddha im Todaiji-Tempel und das Torige Ryujo Zu Byobu (goldener Paravent) im Shosoin sind Beispiele für die Blattgoldkunst des Tempels. Es ist zudem ein wichtiges Material für die Herstellung verschiedener Kulturgüter und Kunstwerke, wie etwa Nishijin Ori-Brokat in Kyoto und Wajima-Lackwaren in Ishikawa. In den letzten Jahren wurde Blattgold auch in der Lebensmittel- und Kosmetikbranche verwendet, beispielsweise für „Softeis mit Blattgold“, „Gesichtsmasken mit Blattgold“, bei denen Blattgold direkt auf die Haut aufgetragen wird, und „Nägel mit Blattgold“, bei denen Blattgold als Akzent in der Nagelkunst verwendet wird. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach Blattgold als einem der Materialien, die neue Kreationen in Architektur und Innenarchitektur ermöglichen, gestiegen.
Kanazawa-Blattgold ist ein Oberbegriff für Blattgold, aber auch für Silber, Zinn, Messing und andere Metallfolien. Es zeigt nicht nur die Farbe des Metalls selbst, sondern bietet durch subtile Veränderungen der Zusammensetzung, spezielle Verarbeitungsschritte und verschiedene Befestigungsarten unbegrenzte Gestaltungsfreiheit. Kanazawa-Blattgold wird auch weiterhin eine wichtige Rolle im japanischen Kunsthandwerk spielen und gleichzeitig eine neue Geschichte eröffnen.

Man sagt, dass Blattgold in Kanazawa erstmals 1593 hergestellt wurde, als Lord Maeda Toshiie, der Gründer des Kaga-Gebiets, während des Koreakrieges einen Auftrag von Toyotomi Hideyoshi erhielt. Der Brand des Ninomaru-Palastes auf der Burg Kanazawa im Jahr 1808 war der Auslöser für die Gründung der Folienindustrie in Kanazawa. Obwohl für die Wiederbelebung der Industrie große Mengen Blattgold benötigt wurden, stellte das damalige Shogunat nur Edo-Folie unter seinen Schutz und verbot die Herstellung anderer Folienarten. Daher heißt es, dass der Kaga-Clan heimlich in Handwerksbetrieben Folie herstellte. So wurde die Technik der Blattgoldherstellung über die Jahre weitergegeben.
Ab 1864 durfte nur noch die offizielle Folie des Gebiets zu Folie verarbeitet werden, und die Kanazawa-Folie machte große Fortschritte. Mit dem Verschwinden der Edo-Folie in der Meiji-Ära (1868–1912) konnte Kanazawa-Folie produziert und im ganzen Land verkauft werden. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Kanazawa-Folie mechanisiert, um die weltweite Nachfrage zu decken. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Folienindustrie aufgrund von Beschränkungen bei der Verwendung von Metallen vorübergehend zerstört. Während des Wiederaufbaus nach dem Krieg wurde die Produktion jedoch wieder aufgenommen und die Verwendung von Blattgold erweitert.

Blattgold ist etwa 10 bis 20 Tausendstel Millimeter dünn. So dünn, dass nur 2 g (0,07 oz) Gold auf die Größe einer Tatami-Matte geschlagen werden können. Um das ultimativ dünne Blattgold herzustellen, müssen viele Faktoren perfekt sein – außergewöhnliche Handwerkskunst, die Papierherstellung, die bekanntermaßen die Qualität des fertigen Blattgoldes bestimmt, gute klimatische Bedingungen und vieles mehr.
1. Goldlegierung
Der erste Schritt besteht darin, Gold mit einer winzigen Menge Silber und Kupfer zu schmelzen. Silber und Kupfer werden gemischt, da 99,99 % Gold zu weich ist, um zu dünnen Blättern geschlagen zu werden. Die Mischung wird in eine Herdschale gegeben, auf etwa 1300 °C erhitzt und mit einem Kohlestab gerührt. Warten Sie 10 bis 15 Minuten, bis die Mischung vollständig geschmolzen ist, und gießen Sie sie in die Formen, um sie zu formen.

2. Ausrollen
Die Goldlegierung wird in der Druckwalze zu einem bandförmigen Streifen, der sogenannten „Nobe“, ausgewalzt. Wiederholen Sie diesen Vorgang 20 Mal, um einen Streifen von zwei bis drei Hundertstel Millimetern Dicke zu erhalten. Schneiden Sie ihn in 6 cm große Quadrate. Dieses Quadrat wird „Koppe“ genannt.
3. Vorläufiges Stampfen
Die Koppes werden zu dünnen Blättern in der Größe des gesamten Blattpapiers geschlagen. Wenn sie in 12 cm große Quadrate geschlagen sind, nennt man das Gold „Aragane“, das dann geviertelt und zu 20 cm großen Quadraten geschlagen wird. Nun heißt es „Koju“. Die „Kojus“ werden geviertelt und weiter geschlagen, um das „Oju“ herzustellen. Wenn die „Ojus“ zwischen das Endpapier gelegt werden, nennt man sie „Uwazumi“. Das Gold ist in diesem Stadium drei Tausendstel Millimeter dünn.

4. Platzieren zwischen Papier
Das drei Tausendstel Millimeter dünne „Uwazumi“ wird zu 10 bis 20 Tausendstel Millimeter dünnen Blättern verarbeitet. Die „Uwazaumis“ werden in 12 Stücke geschnitten, die den Namen in „Koma“ ändern. In diesem Schritt wird das „Koma“ einzeln zwischen das raue Stampfpapier gelegt.

5. Abschließendes Stampfen
Die dünnen Goldblätter werden zwischen grobem Stampfpapier mit Leder fixiert und mit der Metall-Stampfmaschine gehämmert. Sobald sie ausreichend dünn sind, werden die Blätter auf das vorbereitete feine Stampfpapier „Omogami“ gelegt und weiter auf eine Dicke von 10 Tausendstel Millimetern gehämmert.

6. Entfernung vom Papier
Sobald das Blattgold fertig ist, wird jedes Blatt nach der Qualitätskontrolle auf den Papierstapel „Hiromonocho“ gelegt. Dabei kommen Bambuspinzetten und Papierfingersäckchen zum Einsatz, die keine statische Aufladung verursachen. Hier ist äußerste Fingerfertigkeit erforderlich, da es sich um extrem dünnes Blattgold von nur 10 Tausendstel Millimetern handelt, das schon bei geringstem Luftzug oder statischer Aufladung reißen kann.

7. Anrechnung und Benotung
Im letzten Schritt werden die Ränder der Hiromonocho-Blätter beschnitten. Das fertige Blatt wird anschließend zur abschließenden Beurteilung auf einen Stapel von hundert Blättern gelegt. Die Qualität wird bewertet und das fertige Blatt bis zum Zuschnitt in einer Kiste zwischengelagert.
Blattgold wird in vier Größen verkauft: 10,9 cm (4,3 Zoll), 12,7 cm (5 Zoll), 15,8 cm (6,2 Zoll) und 21,2 cm (8,3 Zoll) Quadrate. Die Blätter werden mit Schneiderahmen zugeschnitten. Das zugeschnittene Blattgold wird auf spezielles japanisches Papier namens „Kiri Gami“ (geschnittenes Papier) gelegt.

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