
Erde, Feuer und Innovation
Mori Toshiaki
Unter den angesehenen Bizen Rokusei-Linien (den sechs alten Brennöfen für Bizen-Ware) sticht der Hozan-Brennofen als ehrwürdige Institution hervor. Mori Toshiaki, der Nachfolger in der 19. Generation, pflegt diese reiche Tradition meisterhaft und eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten. Er balanciert seine Aufgaben am Brennofen mit seinen persönlichen künstlerischen Aktivitäten, betreibt umfangreiche Forschung und erkundet innovative Ansätze sowohl in der Formgebung als auch in den Brenntechniken, wodurch er die Grenzen der Bizen-Ware erweitert.
Tradition in Bizen Ware neu definiert
Mori widmet sich der Weiterentwicklung der Bizen-Ware durch kontinuierliche Forschung und Experimente. Er führte das Konzept ein, „durch Wiederholung derselben Form verschiedene Gestalten zu schaffen“, indem er verfeinerte Drehmethoden auf der Töpferscheibe anwendet, die trotz natürlicher Verzerrungen beim Brennen einheitliche Formen beibehalten. Dieser sorgfältige Prozess bringt neue, geometrische Formen mit architektonischen Elementen hervor und führt zu dynamischen Werken. In letzter Zeit fertigt Mori seine Stücke vollständig von Hand, eine zeitaufwändige Methode, die er von seinem Großvater geerbt hat. Diese Technik verleiht der Bizen-Ware durch leichte, ungleichmäßige Biegungen einen reichen, natürlichen Charakter und unterstreicht so die einzigartigen Eigenschaften.
Darüber hinaus möchte Mori seine erdachten Farben und Muster auf diese Formen anwenden – ein anspruchsvolles Unterfangen bei Bizen-Ware, wo die natürlich gebrannten Yakishime Die Farben von Steingut werden hoch geschätzt. Die Farben und Muster werden sorgfältig berechnet, basierend auf Ofenstilen, der Anordnung der Stücke im Ofen, den Innentemperaturen, Flammen und Asche aus gespaltenem Kiefernholz, das als Brennstoff verwendet wird, sowie Stroh, das beim Befüllen des Ofens hinzugefügt wird. Eine präzise Kontrolle dieser Variablen ist äußerst schwierig. Um dieses Problem zu lösen, arbeitet Mori mit Universitätsforschern zusammen, um Glasurfarben wissenschaftlich zu verstehen und zu steuern und verbindet dabei traditionelle Handwerkskunst mit moderner Wissenschaft. Indem er den Glauben an die oberste Priorität natürlicher Ästhetik in Frage stellt, definiert Mori die Zukunft der Bizen-Ware neu, einer Kunstform mit einer 800-jährigen Tradition.
Von Wasserkrügen bis zu Teeschalen – Die funktionale Schönheit von Bizen-Ware nutzen
Mori legt ebenso großen Wert darauf, den Nutzen seiner Kreationen zu bewahren. Er schätzt dekorative Kunst, möchte aber gleichzeitig jedes Stück aktiv nutzen und die außergewöhnlichen funktionalen Eigenschaften der Bizen-Ware nutzen. Bizen-Ton, der aus dem einzigartigen Klima und der Geologie der Region stammt, ist äußerst plastisch und formbar, lässt sich aufwendig formen und ist nach dem Brennen wasserdicht.
Bizen-Ware ist historisch vielseitig und reicht von großen Wasserkrügen bis hin zu filigranen Teeschalen. Jedes Stück beweist seine Vorzüge im Laufe der Zeit. In Bizen-Ware aufbewahrtes Wasser bleibt dank seiner natürlichen Reinigungseigenschaften rein und verstärkt so den Geschmack von Sake und Tee. Die Exponate der Musubi Gallery verkörpern die Essenz der Bizen-Ware und verbinden ästhetische Schönheit mit funktionaler Exzellenz. Besucher sind eingeladen, diese harmonische Verbindung von Kunst und Nutzen zu erleben, bei der jedes Stück einen praktischen Zweck erfüllt und gleichzeitig Mori Toshiakis beständiges Erbe und seinen Innovationsgeist widerspiegelt.

Biografie
Mori Toshiaki, geboren 1982 in der Bizen-Brennofenfamilie Mori, studierte Kulturerbe an der Universität. 2005 absolvierte er eine Ausbildung am Bizen Ceramics Center und begann 2006 mit der Töpferei im Hozan Kiln. Seine Arbeiten wurden für zahlreiche Ausstellungen ausgewählt, darunter die Kunstausstellung der Präfektur Okayama und nationale Kunsthandwerksmessen, was ihm Anerkennung einbrachte. 2014 gründete er zusammen mit zwei anderen Bizen-Töpfern „Bizen Yaki CARAVAN“ und tourte durch die USA. Darüber hinaus nahm er an großen internationalen Veranstaltungen wie der London Craft Week und der Japan Expo in Paris teil, unterstützte wohltätige Zwecke und engagierte sich im weltweiten Kunstaustausch.