
Porzellan des Volkes
Hasami-Ware
Hasami-Ware ist eine traditionelle japanische Keramik, die in der Stadt Hasami, oft auch „Stadt der Töpferei“ genannt, in der Präfektur Nagasaki auf Kyushu hergestellt wird. Seit über 400 Jahren wird sie als langlebiges und praktisches Geschirr für den täglichen Gebrauch geschätzt.
Es ist bekannt für seine lebendigen Designs, die auf reinweißem Porzellangrund gemalt sind – ein ikonisches Merkmal japanischen Porzellans. Während Hasami-Ware weiterhin traditionelle Muster ehrt, kreieren Kunsthandwerker ständig neue Designs, die zum zeitgenössischen Lebensstil passen und zeitlose Schönheit mit moderner Funktionalität verbinden.
Hasami-Ware begann vor über 400 Jahren, im Jahr 1599, als drei nobori-gama Im Stadtteil Muraki der Stadt Hasami – in Hatanohara, Furusaraya und Yamanita – wurden „Kletteröfen“ gebaut. Diese Mehrkammeröfen ermöglichten die Massenproduktion von Keramik bei hohen Temperaturen und markierten den Beginn der Töpfertradition von Hasami.
Frühe Hasami-Ware war glasiertes Steingut, aber nach der Entdeckung von Porzellanstein in der Gegend verlagerte sich die Produktion allmählich auf Porzellan – insbesondere Sometsuke (blau-weiß) und Seladon-Stile. In der späten Edo-Zeit (1603–1868 n. Chr.) wurde Hasami Japans größter Hersteller von Sometsuke-Porzellan und seine Keramik wurde zu einer Spezialität der Omura-Domäne, die die Region beaufsichtigte.

Die meisten Hasami-Geschirrstücke waren praktische, langlebige Geschirrteile für den täglichen Gebrauch. Eines der ikonischsten Stücke war das Kurawanka Schüssel – dick, robust und mit einfachen, mit dem Pinsel gemalten Mustern wie Arabesken verziert. Diese erschwinglichen Stücke prägten Japans alltägliche Esskultur und brachten Porzellan in die einfachen Haushalte.
Während sich das nahegelegene Arita auf Porzellan als Kunsthandwerk konzentrierte, war Hasami-Ware führend bei großformatigem, erschwinglichem Tafelgeschirr. Jahrhundertelang wurde Hasami-Ware über Arita vertrieben und war weltweit als „Imari-Ware“ bekannt. Erst Anfang der 2000er Jahre wurde Hasami-Ware offiziell als eigenständige Tradition anerkannt.
Das Erbe der Hasami-Keramik lebt heute in der Verbindung traditioneller Handwerkskunst mit modernem Design weiter. Überall in der Stadt sind noch Reste alter Kletteröfen zu sehen – stumme Zeugen jahrhundertelanger keramischer Innovation und kultureller Einflüsse.

Heute ist Hasami ein stadtweites Kunsthandwerk. 20 bis 30 Prozent der 15.000 Einwohner Hasamis sind in irgendeiner Form am Produktionsprozess beteiligt. Bemerkenswerterweise werden rund 16 Prozent des gesamten japanischen Alltagsgeschirrs in dieser kleinen Stadt hergestellt. Wie ist eine so umfangreiche Produktion an einem Ort dieser Größe möglich? Der Schlüssel liegt in Hasamis hochentwickeltem System der Arbeitsteilung.
Der Produktionsprozess ist in spezialisierte Rollen unterteilt: die tsuchi-ya, die den Porzellanton liefern; die Kata-ya, die Gipsformen herstellen; die kiji-ya, die die Stücke mithilfe der Formen formen; die Uwae-ya, die die Designs malen; die Kamamoto, die die Keramik brennen; und die Ton-ya, Großhändler, die den Vertrieb verwalten.
Durch dieses effiziente Produktionssystem – kombiniert mit einem schlichten, funktionalen Design – entwickelte sich allmählich ein eigener, unverwechselbarer Stil für Hasami-Ware. Sie wird bis heute von Menschen aller Altersgruppen und Lebensstile geschätzt und ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Hersteller
Verwandte Beiträge
Filter